Kazuko Nishibayashi

Pa­pier im Me­tal

Für uns Ja­pa­ner ist Pa­pier seit alters her ein sehr ver­trau­tes Mate­ri­al. Es wird in viel­fäl­ti­ger Wei­se ver­wen­det wie Schie­betü­ren, Stell­schir­me, Lam­pions, Regen­schir­me und vie­les an­de­res mehr. Man sagt, dass es nir­gend­wo so viel Pa­pier ver­wen­det wird wie in Ja­pan. Ja­pan­pa­pier ist zäh und sta­bil, aber auch fra­gil und be­weg­lich, hart und den­noch weich, pracht­voll, aber auch schlicht. Man kann ja­pan­pa­pier kle­ben, fal­ten, knül­len, wrin­gen, be­schrei­ben, be­ma­len, be­drucken. Es ist un­end­lich Va­ri­a­bel. Die Leich­tig­keit, Durch­sicht­keit und Form­bar­keit des Pa­piers ber­gen schlich­te Äs­the­tik in sich. Die­sen un­ver­wech­sel­ba­ren Reiz des Ja­pan­pa­piers ver­su­che ich, in Edel­me­tall zu über­tra­gen. Vor allem mit sil­ber­ar­bei­ten will ich mich der Äs­the­tik des Pa­piers nähern.

Die Form ge­stal­tet das Lee­re.
Das Lee­re ge­stal­tet die Form.

Beim Be­trach­ten der Ge­gen­stände er­kennt man, dass in den Zwi­schen­räu­men Lee­re exi­stiert. Da­bei stellt man fest, dass man nicht in der La­ge ist, nur das Leere al­lei­ne be­trach­ten zu wollen. Das heißt, erst durch die Ma­te­rie wird das Lee­re sicht­bar. Es ist nicht mög­lich, das Lee­re allein und für sich ge­nom­men zu er­füh­len, zu se­hen oder wahr­zuneh­men. Was nun die Form an­be­langt, be­deu­tet das auch, dass sie erst durch die Wech­sel­be­zie­hung mit dem Lee­re ih­re Ge­stalt be­kommt. Für mich hat das Lee­re den glei­chen Stel­len­wert wie die Ma­te­rie. In­dem ich mei­ne Schmuck­stücke for­me, ge­stal­te ich gleich­zei­tig das Leere.

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